Kann man das Arbeiten heiligen? Und was heißt das überhaupt:
Heiligung? Wie geht das?
Das Zweite Vatikanische Konzil hat alle Christen daran erinnert, dass jeder ohne
Ausnahme zur Heiligkeit berufen ist. Paul VI. nannte dies die zentrale Konzilslehre und Johannes Paul II. erklärte das Streben nach Heiligkeit zum wichtigsten Anliegen des 3. Jahrtausends.
Um heilig zu werden, wie Gott Vater heilig ist – der klare Auftrag Christi an uns
– muss die Mehrzahl der Christen dies in ihrem normalen Alltag erreichen.
Heiligung und Arbeitswelt getrennt zu halten wäre schizophren.
Und es ist möglich. Gerade durch das Arbeiten. Da die Arbeit zum Leben gehört, jede Frau und jeder Mann tagtäglich arbeiten, ist es Gottes Wille, dass
sie eben in dieser ihrer Arbeit, gerade durch ihr Arbeiten, ihm begegnen. Sie
verwirklichen sich durch ihre Arbeit nicht allein als Menschen, ernähren nicht
nur ihre Familien damit und tragen durch ihr tägliches Tun zum Fortschritt der
Gesellschaft bei, sondern sie können ihre Arbeit und sich durch ihr Arbeiten
zu Gott erheben. Der christliche Glaube erhellt diese Wirklichkeit, indem er die
Möglichkeit eröffnet, das Arbeiten von innen her umzuformen, ohne ihm etwas
von seiner „Normalität“ wegzunehmen.
Diese noch immer vielen Christen unbekannte und frohmachende Wirklichkeit
verkündete der heilige Josefmaria Escriva schon seit dem Jahr 1928. Das Zweite Vatikanische Konzil bestätigte seine Lehre. Die mit der Arbeit verbundenen
Perspektiven, die Arbeit in der Geschichte der Spiritualität und der Beitrag des
heiligen Josefmaria hierzu erläutert Jose Luis Illanes im vorliegenden Buch.