Die Handschrift 4257 der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt
Diese Handschrift enthält das »Nibelungenlied« vom Aufbruch
der Burgunden in Worms bis zu deren Untergang am Hof Etzels.
Die Handschrift ist aus dem 15. Jahrhundert in fränkischer Bastarda.
Der Dialekt ist rheinfränkisch.
Die Handschrift umfasst 62 foliierte Blätter.
Diese Textwiedergabe will das, was die Handschrift bietet, so genau wie möglich sichtbar machen und enthält sich daher weitgehend aller Eingriffe, die den überlieferten Text verändern. uch offenkundige Versehen der Handschrift werden nicht getilgt.
Gelegentlich werden Fehler in den Fußnoten kommentiert und mögliche Besserung angeboten
ein Auszug:
(28. Aventiure)
158
Als dye Nebelonge waren komen jn das lant
Dye mere hort von Bern meinster Hylbrant
Er seyt ys synem herren ys was jne beyden leyt
No sal man schon entphaen dye stoltzen rytter gemeyt
159
Da erbeysten dye herren zu den Hunen vff das felt
Vnd slugen vff so balde manch woniglich getzelt
Dye baner steckten sye hoch dye waren von golde rot
Sye wosten nicht dye mere das jne as nahe was der dot
160
Da ging dye frauw Kremhelt an ein fenster stan
Sye sach vff dem gefylde vil manchen werden man
Des frauwet sych yr gemüde Kremhylt das edel wyp
Sye sprach erst wyrt gerachen des starcken Syferts lip
161
Der myr jn dem walde zu dode wart erslagen
Ich kan jne bys an myn ende nommer mene verclagen
Wee myr sins libes das ich jne ye gewan
Es lag an frawen armen nye so dogenthaffter man
162
Wan ich dar an gedencken wye er von myr reyt
Myt synem gesonden libe so meret sych myn leyt
Sye begonde heyß weinen yr augen worden yr naß
Wer wel myr das verkeren ab ich dar vmb trage haß
- Seiten
- 168
- Einband
- Paperback